Konzept zur Steigerung der Lesekompetenz

 

Konzept zur Förderung der Lesekompetenz

Für die Bewältigung des Alltags ist Lesen ist eine Basiskompetenz. Wer über Lesekompetenz verfügt, ist in der Lage, alle Medien sinnvoll zu nutzen und sich in der täglichen Informationsflut zu orientieren.

Das Leseverstehen, die Lesefertigkeit und das Leseinteresse sind die drei Bereiche aus der sich die Lesekompetenz zusammensetzt. Die Lesesozialisation spielt eine wichtige Rolle beim Erwerb der Lesekompetenz. Welche Haltung ein Kind dem Lesen gegenüber entwickelt, wird grundlegend durch seine Erfahrungen im Elternhaus und in der Schule bestimmt. Deshalb ist es wichtig, dass das Kind Lesen als einen Bestandteil des Alltags erlebt, der bedeutungsvoll ist. Daher umfasst die Leseförderung nicht mehr allein die defizitorientierte Förderung der technischen Lesefertigkeit leseschwacher Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht oder speziellen Förderstunden.

Ziele unserer schulischen Leseförderung sind deshalb, neben der Förderung der Lesefertigkeit:

– Aufbau und Sicherung der Lesemotivation

– Vermittlung von Lesefreude und Vertrautheit mit Büchern

– Entwicklung und Stabilisierung von Lesegewohnheiten

Kompetenzstufen des Lesens

Vorstufe:

– Informationen werden isoliert wahrgenommen. Zusammenhänge können noch nicht hergestellt werden. Einzelne Wörter werden erlesen

– Sachverhalte werden aus Textpassagen erschlossen und Beziehungen zwischen

Sätzen hergestellt, Handlungsabläufe werden erfasst

– Die Kinder bewegen sich auf der Textebene, Sachverhalte werden aus dem Kontext erschlossen. Damit können Schlussfolgerungen gezogen und

Reflexionen angebahnt werden

1. Lesekompetenzstufe:

– einzelne Informationen, die dem Text zu entnehmen sind, wiedergegeben

– eine einzige passende wörtliche Information im Text finden

2. Lesekompetenzstufe:

– weitergehende Informationen, die dem Text indirekt zu entnehmen sind, wiedergegeben

– ein Wort wird aus dem Zusammenhang heraus verstehen und erklären.

– Beispiele für eine allgemeine Aussage im Text finden

3. Lesekompetenzstufe:

– aus dem Text heraus interpretieren und begründete Schlussfolgerungen ziehen

– den tieferen Sinn einer Handlung entnehmen und wiedergeben

– das Gelesene mit eigenen Gedanken verknüpfen

– eine eigene Meinung bilden und begründen

4. Lesekompetenzstufe

– Inhalt und Sprache des Textes prüfen und bewerten, eigenes Wissen in die Reflexion einbringen und verknüpfen

– die Absicht des Autors/ die Funktion des Textes erkennen und bewerten, Gestaltungsmerkmale erkennen

Lesen im Anfangsunterricht

Zur Lesekompetenz gehören Dekodierfähigkeit, Lernstrategiewissen und Leseinteresse. Die Fähigkeit, die Lautstruktur der Sprache zu erkennen und mit ihren Elementen zu operieren (phonologische Bewusstheit), ist die Kernvoraussetzung für die Entwicklung der Lesefähigkeit. Jede Schülerin, jeder Schüler hat seine individuelle Geschichte. Deshalb müssen Lernvoraussetzungen geklärt und Lernzuwachs gewürdigt werden. Leser und Leserinnen brauchen Lernstrategien, um im Sinne der Kompetenzstufen, im Lernprozess agieren zu können. Kognitive, visuelle und auditive Fähigkeiten müssen, unter Anknüpfung an die bisherigen Sprachgewohnheiten, gefördert werden. Dies ist eine fächerübergreifende Aufgabe, die sich nicht auf den Deutschunterricht beschränkt.

Bausteine der Leseförderung in Klasse 1/2

Methoden und Übungen Medien Weitere

Möglichkeiten

Lernstands-

feststellung

– optische, akustische, taktile Analyse

– Wahrnehmungs-übungen

– Spiele mit der

Anlauttabelle

– Lautabhörübungen

– Lesespiele

– Silbenübungen

– Reimwörter

– Bild- Wortzuord-

nungen

– Lesestrategien

anbahnen

– Wörterbuch

– Gedichte

– Lesehefte zum sinnerfassenden Lesen

– Lesen einer Ganzschrift

– Anlauttabelle

– Einsterns Schwester

– Lies mal

– Leseheft (Die bunte Reihe)

– Bilderbücher

– Kinderbücher

– Computer

– Vorlesezeit

– Leseecke

– Leseparadies

– Antolin

– Autorenlesung

– Lesepaten

– Lesekonferenz

– Forscheraufträge

– Bilderbuchkino

– Szenisches Spiel

– Klassenbücherei

– Projektwoche

– Lesenacht

– Kontakt zur Stadtbücherei Eller

– Lehrwerksbezogene

Diagnoseblätter

– Lies mal

– Stolperwörtertest

– Leseverstehen an-

hand von Sachtexten

Weiterführendes Lesen

Die Vermittlung und Vertiefung von Lesestrategien ist ein wichtiges Ziel bei der Förderung der Lesekompetenz. Genauso wichtig ist es aber auch, die Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Sie sollen in der Lage sein, sich selbständig den geeigneten Lesestoff auszuwählen und zu beschaffen.

Im Laufe des Leseunterrichts sollen folgende Lesestrategien eingeübt werden:

– Antizipieren und Vorhersagen treffen

– Beispiele zu Textarten finden

– Fragen zum Text beantworten

– eigenständig Fragen zum Text formulieren

– wesentliche Textstellen markieren

– Inhalte zusammenfassen

– Text szenisch umsetzen

– Texte vergleichen

Bausteine der Leseförderung in Klasse 3/4

Methoden und Übungen Medien Weitere

Möglichkeiten

Lernstands-

feststellung

– Wörterbucharbeit

– Differenzierte

Lesetexte

– Kreativer Umgang mit Texten

– Lesestrategien

vermitteln

– Informationen aus Texten entnehmen

und verarbeiten

– Bücher vorstellen

– Gedichte lernen und gestalten

– Partnerlesen

(Flüstersitz)

– Texte vortragen

(rhythmisch, Rap,

verteilte Rollen)

– Lesetagebuch

– Zeitungsprojekt (RP)

– Lesewettbewerb

(Klasse/Stufe)

– Roter Faden

(Erzählhilfe)

– Einsterns Schwester

– Lektüre

– Wörterbuch

– Kinderbücher

– Computer

– Lexika

– Vorlesezeit

– Leseecke

– Leseparadies

– Antolin

– Autorenlesung

– Lesepaten

– Lesekonferenz

– Forscheraufträge

– Bilderbuchkino

– Szenisches Spiel

– Klassenbücherei

– Projektwoche

– Lesenacht

– Kontakt zur Stadtbücherei Eller

– Büchertisch

– Stolperwörtertest

– Lernzielkontrollen

Für den Umgang mit Texten in allen Fächern gilt, dass es empfehlenswert ist, wenn die Schüler zunächst durch stilles Lesen die Möglichkeit erhalten, eine individuelle Sinnentnahme vorzunehmen.